Fehler und Vertrauen

 

Wir alle machen Fehler, immer wieder.

Oder wir machen immer wieder neue Fehler, wenn wir aus den alten Fehlern etwas gelernt haben.
Der Mensch scheint hauptsächlich aus den Fehlern zu lernen, sofern die Bereitschaft zur Selbstreflexion vorhanden ist.

Um uns den Weg zu weisen, und um diese angeborene Tendenz zu minimieren, erhielten wir spirituelle Gebote, Ethik, Anstandsregeln und den wichtigen Lehrsatz, dass man niemandem das tun sollte, was man selbst auch nicht erleben will.
Oder auf andere Art formuliert: "Gib der Mitwelt, was du gern hättest, dass man es dir gibt".

Dadurch wird unsere menschliche Schwäche zwar deutlich abgemildert, aber es entbindet nicht von der Pflicht, ständig wachsam und achtsam zu bleiben, damit man nicht in alte „Fußstapfen“ – meist unbemerkt (!) – zurückkehrt.
Es ist gut zu wissen, dass unser Bemühen gewürdigt wird und dass wir Hilfe bekommen, wenn wir uns Mühe gegeben und unser Bestes eingebracht haben, und die Ergebnisse in unserem Leben trotzdem ungewollt oder sogar fragwürdig sind.

Dann kann der Spruch von Augustinus sehr helfen, durchzuhalten und das Vertrauen zu festigen, dass es das Schicksal gibt und Karma, und vor allem Gott, der alles lenkt und formt. Wer Liebe gibt, wird Liebe erhalten. Denn was wir aussäen, werden wir eines Tages ernten. Manchmal dauert es nur etwas länger.

Ich kann bezeugen, dass es stimmt, denn eigenes Erleben ist immer besonders und wertvoller, als nur von solchen Sätzen zu wissen.
Ich wünsche euch von Herzen ein wunderbares Saatgut, damit eure Ernte euch eines Tages im positiven Sinne „umwirft“.

 

Manuela Schindler (C) 2022

Nachtrag: Wer gern tiefer in das Thema einsteigen möchte, kann auf dieser Homepage den Text "Weisungen und Gebote" finden, der sehr viele Gebote aus den verschiedensten Traditionen zusammenfasst.