Tipps und Empfehlungen

von Manuela Schindler (C)

 

Eigentlich sind uns allen die spirituellen Regeln und Gebote bekannt, doch es gibt ein paar einfache Tipps, die den Regeln entsprechen und zugleich sehr eingängig, hilfreich und leicht anwendbar sind. Sie helfen dabei, den spirituellen Willen zu stärken, den Geist im Alltag reinzuhalten und die Ausrichtung auf das Wesentliche beizubehalten.

 

 

 

Halte den Geist rein und empfänglich für höhere Impressionen!

Das bedeutet, sich mit dem Schlechten und Mangelhaften der Welt nicht mehr zu befassen als nötig, denn die Beschäftigung damit zieht die Energien, die damit verbunden sind, in den Geist hinein. Das führt zu Mutlosigkeit und Verlangsamung, und vor allem zur Notwendigkeit, den Geist wieder mühevoll reinigen zu müssen. Außerdem ist der Geist so lange "besetzt", bis er wieder gereinigt ist, sodass höhere geistige Impressionen nicht mehr so ohne Weiteres eintreten können (oder wollen).

 

Wende dich ab vom Fruchtlosen und suche in deinem Leben das Fruchtbringende.

Zum Fruchtlosen rechne ich Kritik an der Arbeit und dem Leben anderer Menschen, das Festhalten an Vorgehensweisen, die schwächen, unnötig Kraft kosten oder Verwirrung stiften, und das übermäßige Zulassen negativer Gedanken oder Emotionen. In der Regel sind diese Einflüsse und ihre Hintergründe einem spirituellen Menschen durch praktizierte Selbsterkenntnis bereits bekannt, weshalb man sie einfach abweisen oder umgehen darf. Zum Fruchtbringenden rechne ich Arbeit, die Freude bereitet und den Geist erhebt, an die man glaubt und deren tieferen Sinn man erkennt, und die der eigenen Berufung entspricht. Fruchtbringendes ist in diesem Kontext vor allem geistig gemeint und nicht unbedingt als äußere Frucht wie Erfolg oder Anerkennung durch andere Menschen.

 

Benutze auftretende Irritationen dazu, stärker zu werden und den Willen zu festigen.

Auf dem spirituellen Weg erlebt man Anfechtungen aller Art, die vorwiegend aus dem eigenen Inneren aufsteigen. Man stellt sich infrage, wertet das eigene Können und Tun ab oder wird mit Ängsten konfrontiert, die mit der Realität oft nichts zu tun haben. Doch diese Situationen sind wichtig, denn was einen am Anfang noch umwirft und tagelang lähmt, braucht nach einer gewissen Zeit der Übung nur noch wenige Minuten, um überwunden zu werden. Auf diese Weise wird ein positiv ausgerichteter Wille erarbeitet, der ohne diese ständige Infragestellung nicht wachsen und widerstandsfähig werden könnte, weshalb man diese Situation als dienlich erkennen sollte. Dann leidet man nicht unnötig daran, sondern erkennt auf Anhieb, wo eine Stärkung nötig ist, die man für spirituelle Weiterentwicklung benötigt.

 

Wenn das Vertrauen schwindet, weitermachen!

Wenn Gegenkraft von außen oder innen gegen einen antritt, vorwiegend bei wichtigen Arbeiten, sollte man erst recht das verwirklichen, was man gerade tun wollte. Denn immerhin glaubt man an das, was man tut, hat es sich hart erarbeitet, kann es zu 100 Prozent verantworten und steht vollständig dahinter, und nur das allein zählt! Auch wenn man glaubt, dass die Anfechtungen nie enden und das Vertrauen regelrecht aufzehren wollen, weitermachen. Treue zu Gott, zu den geistigen Lehrern, dem höheren Selbst, sich selbst und dem gewählten Weg wird dabei helfen.

 

Sich einfügen in die sich stellenden Herausforderungen ist hilfreich, deswegen zu zürnen hingegen nicht!

Wenn sich schwierige Umstände zeigen, ist jeder Widerstand sinnlos. Besser ist, sich gleich einzufügen und zu schauen, welche Aufgabe jeweils damit verbunden ist, ob man etwas tun kann zur Verbesserung der Situation oder ob der göttliche Wille anzeigt, dass eine Tugend, Kraft oder Eigenschaft erworben oder gestärkt werden muss. Oft wird man in schwierige Umstände versetzt, wenn man "von oben" geprüft wird und entschieden werden soll, ob weiterer spiritueller Fortschritt möglich ist.

 

Mut für Entscheidungen haben, wenn welche getroffen werden müssen.

Sicherlich hat man viele Fehler im Leben gemacht und so manche Entscheidung war nicht wirklich gut. Doch auch wenn man daraus gelernt hat, und entsprechend gründlich ist bei seinen zukünftigen Entscheidungen, sollte man trotzdem noch eine geistige Entscheidungsinstanz einbeziehen, um letzte Sicherheit zu bekommen. Manchmal fühlt man sich alleingelassen bei der Entscheidungsfindung, doch wenn man mutig und umsichtig entschieden hat, braucht man nichts zu befürchten. Vor allem dann nicht, wenn man die Entscheidung der geistigen Führung und Gott vertrauensvoll hinhält. Geistige Hinweise oder Warnungen werden dann schon zu verhindern wissen, wenn man einen schlimmen Fehler machen würde.

Nur Leichtsinn und Leichtfertigkeit sind wirklich gefährlich..... Und natürlich muss man auch hinhören...

 

Freiwilligkeit muss immer wieder nachgefragt werden, wenn der Druck zu groß geworden ist und die Belastung zu hoch.

Wer als spiritueller Mensch nicht aufpasst, gerät schnell unter Druck, Zwang und Pflicht. An sich ist es auch nicht verkehrt, einen gewissen Verantwortungsdruck zu spüren. Wenn man jedoch unfreiwillig arbeitet und agiert, und das möglicherweise schon über einen längeren Zeitraum hinweg, hat man etwas missverstanden. Möglichst alles sollte freiwillig und gern getan werden, oder man lässt es lieber sein. Denn Fron und Versklavung gehören der Welt an, nicht aber den Wanderern auf dem Wege Gottes! Zwanghafte Vorgehensweisen werden nicht angenommen von oben und finden in der Regel auch keinen Lohn.

 

Die Qualität der eingesetzten Energie bei der Arbeit ist enorm wichtig.

Hektik, Stress, Aufgeregtheit, zittrige Hände vor Nervosität und extreme Eile sind meistens Zeichen, dass die Gegenkraft sich eingemischt hat. In diesem Fall die Arbeit einfach kurz niederlegen, kleine Einstimmung oder Meditation machen und anschließend prüfen, ob man ruhiger geworden ist. Es ist nicht gut, mit dieser Energie zu arbeiten, denn sie macht die Ernte umgehend zunichte durch das mit ihr verbundene "Gift". Die Gegenkraft versucht nicht immer, dass das Falsche getan wird, sondern wird auch gern dabei mitmischen, damit das Richtige falsch getan wird.

 

Wer keinen eigenen Berufungsweg hat, oder ihn noch nicht kennt, unterstütze am besten so lange diejenigen, die einen haben!

Meistens ist nämlich genau das richtig! Nicht jeder ist in der Lage, in seiner Berufung zu leben und mit ihr zu arbeiten, denn dazu gehört eine lange innere Ausbildung, eine gereifte Persönlichkeit und viel Erfahrung. Doch wenn man dann dort hilft, wo ein solcher Weg bereits gegangen wird und man eine Person kennt, die einen solchen Weg geht, ist die dort eingebrachte Hilfe und Unterstützung ein Garant für eigenes spirituelles Wachsen. Manch einer findet auf diese Weise sogar unerwartet seine eigene Berufung. 

 

Sich nicht zu sehr seinen Gefühlen hingeben, denn sie wirken wie Rauschgift!

Im Laufe meines spirituellen Lebens wurde mir mehrfach aufgezeigt, sowohl durch eigenes Erleben als auch durch die Folgewirkungen, dass jede starke Emotion ein Rauschgift ist. Emotionen verzerren nicht nur die Wahrnehmung und führen zu Übersteigerung und Fehlentscheidungen, sondern haben auch nachweislich körperliche Folgen wie "Kater", Schwächung der Nerven, Energie und Motivation, bis hin Verlangsamung und Verhinderung von Plänen. Daher gilt, schnell die ruhige Mitte aufzusuchen, ins "Auge des Sturms" zu treten und abzuwarten, bis sich alles gelegt hat. Wer sich auf starke Emotionen einlässt, hat schon verloren und wird viel Kraft und Energie benötigen, um sich wieder neu aufzurichten.

(Bitte das reine Fühlen von den Gefühlen trennen. Das Fühlen ist reine Wahrnehmung, die Gefühle sind lediglich eine [Über]Reaktion.)

 

Wenn die Polarität im Fühlen aufgehoben ist, hilft ruhige Zufriedenheit!

Diese Situation ist besonders für diejenigen Menschen schwierig, die mit einer abnehmenden Polarität leben lernen müssen. Gefühle zeigen sich nicht mehr nur in einer Form, sondern bringen die Kehrseite auch gleich mit zum Ausdruck. Konkret bedeutet das, dass man beim fröhlichen Lachen gleichzeitig Kummer spürt und weinen muss, und mehr dieser Art.

Glücklicherweise sind diese Situationen anfangs noch selten. Doch werden sie so lange anhalten, bis man gelernt hat, mit ruhiger Zufriedenheit und Besonnenheit im Gefühlsausdruck zu leben, um solche paradoxen Situationen in Zukunft zu vermeiden.

 

Manuela Schindler (C) 2021